Hexenkunst-Blog

22.09.2024 – Offenbarungen

Neulich durfte ich im Vortrag eines Engelmediums erfahren, welche Farbe, die von Metatron ausgehenden Strahlen haben, wer sein Zwillingsbruder ist und mit wem er besonders oft zusammenarbeitet. Auch mit den früheren Inkarnationen von Maria in Atlantis und Lemuria kannte sie sich echt gut aus. Mit der hellsichtigen Wahrnehmung von überprüfbaren weltlichen Dingen, klappte es leider nicht so richtig.  

 

Man setzt sich in die Nesseln, wenn man in der esoterischen Community Offenbarungen anzweifelt. Die meisten reagieren auf skeptische Nachfragen allergisch bis beleidigt (oder auch ‚beleidigend‘, je nach Temperament). Aber von Metatron hätte ich doch innovativere, weniger vorhersehbare Durchsagen erwartet. Er sollte intelligenter sein als ein Mensch, ganz andere Erfahrungen haben und anders denken. Wenn alles genauso klingt wie hunderte andere Esoterikseiten, dann erscheint mir das seltsam. Warum sollte Metatron seine Zeit damit verschwenden uns das zu bestätigen, was wir eh schon lange wissen?

 

Natürlich bin ich auch immer begeistert, wenn Götter oder andere Wesenheiten mir etwas mitteilen. Aber nachdem die Durchsage beendet ist und man alles gründlich notiert hat, sollte man sich die Sache doch noch mal durchlesen und mit gesundem Menschenverstand das Offenbarte hinterfragen. Gibt es darin neue Informationen? Kann man sie irgendwie überprüfen? Gibt es eine Handlungsempfehlung? Kann man das gefahrlos ausprobieren? Und wenn man öfter Visionen hat, sollte man sich natürlich auch fragen, wie verläßlich sich die Wesenheit in der Vergangenheit erwiesen hat.

 

Die wichtigste Frage ist aber: Läßt sich in der Offenbarung eine Agenda erkennen oder vermuten? So etwas wie ‚Du bist mein Prophet, bringe meine Worte den Menschen‘, kann von einem Selbst kommen, wenn man sich mal wieder wichtig und auserwählt fühlen möchte, aber natürlich auch von einem Gott. Letzteres macht die Sache nicht unbedingt besser, denn es stellt sich ja die Frage, was der Gott mit einem vorhat. Historisch betrachtet hat das Prophetendasein das Leben der Auserwählten nicht gerade vereinfacht.

 

Wenn die Durchsage nur das Ego kitzelt, eigene Meinungen bestätigt und keine neuen Erkenntnisse enthält, dann kann man sie meist getrost vergessen. Interessant wird es bei Dingen, die der eigenen Weltsicht widersprechen, anfangs unverständlich sind oder völlig neue Informationen bringen. Da lohnt es sich tiefer einzusteigen.

 

Bitte nehmt Euch die Zeit nochmal über Eure Offenbarungen nachzudenken. Damit meine ich nicht Erlebtes anzuzweifeln, denn die Frage ‚War das real?‘ bringt einen nicht weiter. Die Frage ‚Kam das jetzt von mir selbst oder von einer Wesenheit?‘ ist oft auch nicht so wichtig, denn eine geniale Inspiration bleibt genial, egal von wem sie kommt. Das gleiche gilt aber leider auch für gechannelten Smalltalk, der nutzlos ist, egal von wem er kommt...

 

Also nix für ungut und ein schönes Mabon!


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