Es ist mal wieder Samhain und damit Zeit für einen reißerischen Blogartikel. In den letzten beiden Jahren hat das mit Artikeln über Schicksal und den freien Willen nicht so ganz geklappt. Deshalb soll es heute um die Gefahren der Magie gehen.
Häufig machen meine Klienten sich Sorgen, was alles passieren könnte, wenn sie meine Dienste in Anspruch nehmen. Gelegentlich erfahre ich auch von ihren Sorgen. Mancher fürchtet um sein Seelenheil, andere um ihre körperliche und geistige Gesundheit. Zum Seelenheil kann ich hier natürlich nichts sagen. Das muß jeder mit sich selbst ausmachen. Wenn die eigene Religion etwas unter Androhung von Höllenqualen verbietet, dann sollte man es entweder nicht tun oder sich um seine Religion mal ernsthaft Gedanken machen.
Magie kann durchaus eine Gefahr für die körperliche und geistige Gesundheit darstellen, aber in erster Linie für den Praktizierenden. Als Auftraggeber, der nicht am Ritual teilnimmt, braucht man sich darüber keine Gedanken zu machen.
An die eigentliche Gefahr von Magie denkt seltsamerweise keiner meiner Klienten. Beim größten Teil meiner Aufträge geht es darum eine Situation zu festigen, die dabei ist sich aufzulösen. Das kann eine Beziehung kurz vor oder nach der Trennung sein, ein von Kündigung bedrohter Arbeitsplatz oder eine schlecht laufende Firma. Man will die Veränderung nicht und tut alles, um das Ende zu verhindern.
Was mich dabei immer erstaunt ist, daß es meist keineswegs ideale Situationen sind, die ich mit Magie erhalten soll. Da will man einen untreuen Mann halten, der eigentlich noch nie liebevoll war oder einen Job, der einen in der Burn Out treibt. Von außen betrachtet scheint es oft so, als ob das Schicksal es eigentlich gut meint, wenn es diese Situation zwangsweise beendet.
Ja, man kann mit Magie so ein Ende hinauszögern, manchmal sogar ganz verhindern. Aber tut man damit dem Klienten wirklich etwas Gutes? Manchmal schon, nämlich dann, wenn es darum geht eine weiche Landung vorzubereiten. Eine Firmenpleite so lange hinauszuzögern bis der Unternehmer einen Job gefunden hat, macht Sinn. Allerdings sollte dann auch klar sein, daß man Bewerbungen schreibt und nicht glauben sollte, daß Magie ein nicht funktionierendes Geschäftskonzept oder einen aussichtslosen Markt auf Dauer heilt. Gerade deshalb ist eine Beratung wichtig, bevor man magische Dienstleistungen in Auftrag gibt. Wenn ich nach der Beratung den Eindruck habe, daß es selbstzerstörerisch wird, lehne ich den Auftrag ab.
Magie kann großartige Chancen eröffnen für einen neuen Job, eine neue Beziehung und ein besseres Leben. Aber wenn man sie dazu benutzt nicht funktionierende Situationen zu zementieren, dann tut man sich damit selbst nichts Gutes.
In diesem Sinne wünsche ich allen ein schönes Samhain.
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