Zu meinem ‚Selbstversorger‘ Blogartikel von Lammas gab es Nachfragen, auf die ich heute eingehen möchte, auch wenn das nicht so recht zur Jahreszeit paßt. Also: was baut man als Hexe noch so alles an - von Obst und Gemüse einmal abgesehen?
Schon die Frage zeigt, wie wir Menschen so ticken: wir bauen an. Wir bestimmen was wo wächst und das möglichst ertragreich oder dekorativ. Dabei könnte man ‚Garten‘ auch ganz anders denken. Zum Beispiel als ein Stückchen Land, für das man sorgt, um dem Land, der Natur, den Tieren oder den Landwesenheiten etwas zurückzugeben. Der Garten als Zufluchtsort vor den versiegelten Flächen ringsum. Schließlich ist es eine der wichtigsten Aufgaben einer Hexe eine gute Beziehung mit dem Land und den Naturwesenheiten zu pflegen.
Also, wie könnte ein magischer Garten aussehen? Mein Nachbar würde jetzt sagen ‚ungepflegt‘, aber kurzgemähter Rasen und exotische Blumen in den Rabatten sind aus magischer und natürlicher Perspektive eine Wüste. Damit sammelt man weder bei Insekten noch bei Landwesenheiten Punkte. Aber vermutlich möchte mein Nachbar das auch gar nicht.
Manche Pflanzen verändern auf eine subtile Art und Weise die Energie des Ortes, auf dem sie wachsen. Einige haben z.B. eine Schutzwirkung und setzen Grenzen. Sie werden einen magischen Angriff nicht völlig neutralisieren, können aber schon einiges an negativer Energie herausfiltern. Solche Grenzwächter sind z.B. Brombeere, Weinraute oder Weißdorn.
Wenn es darum geht die weibliche Energie eines Ortes zu stärken, dann empfiehlt es sich Rosmarin zu pflanzen. (Komischerweise beschweren sich immer nur Männer über die beiden wuchernden Rosmarinbüsche vor meiner Haustür. Manche hegen sogar seltsame Phantasien wie ‚gründlicher Rückschnitt‘.) Für eine allgemeine Stärkung der Energie des Ortes kann man Karden oder Königskerzen anbauen. Wobei ‚anbauen‘ schon wieder falsche Vorstellungen weckt. Man läßt die Pflanzen sich möglichst selbst aussähen und so ihren bevorzugten Platz im Garten finden.
Wenn man seine Heil- und Räucherpflanzen selbst anbaut, hat man die Möglichkeit Kontakt zu ihren Pflanzengeistern aufzunehmen. So kann man in Zusammenarbeit mit dem Pflanzengeist den richtigen Zeitpunkt für die Ernte und die beste Art der Anwendung der Pflanze bestimmen. Wenn die Pflanze gern einige Blätter abgibt und man den Pflanzengeist auf seiner Seite hat, dann wirken die Pflanzen deutlich stärker.
Wer Naturwesenheiten etwas Gutes tun möchte, kann Schlüsselblumen, Fingerhut oder Sternmiere pflanzen. Gerade der Fingerhut hat einen sehr wachen und wachsamen Pflanzengeist, der auch Menschen gegenüber aufgeschlossen ist.
Und dann gibt es noch die magischen Pflanzen mit sehr interessanten Pflanzengeistern. Dazu zählen z.B. das schwarze Bilsenkraut, die Tollkirsche, der Wermut oder der gemeine Stechapfel. Eine gute Technik, mit der man Vergiftungen vermeidet, aber trotzdem einen intensiven Kontakt zum Pflanzengeist bekommt, ist im Sommer neben der Pflanze ein Nickerchen zu machen.
Die Pflanzengeister sind kontaktfreudig - laßt Euch überraschen!
|
|