Es kann viele gute Gründe für eine magische Räucherung geben: Als Opfergabe für die Götter, als Manifestationshilfe im Evokationsdreieck, zur Unterstützung hellsichtiger Fähigkeiten oder zur Reinigung von Räumen und Personen. Einige grundlegende Dinge sind dabei immer gleich, um die soll es in diesem Blogeintrag gehen.
Von den verschiedenen Möglichkeiten des Räucherns ist im rituellen Rahmen eigentlich nur das Räuchern mit Kohle praktikabel. Andere Methoden produzieren meist nicht genügend Rauch, weil sie die Räucherstoffe eher langsam verdampfen. Das riecht zwar oft besser, aber im Ritual ist nun einmal sichtbarer Rauch nötig.
Als erstes braucht man also ein feuerfestes Gefäß, das man möglichst auch während des Räucherns anfassen kann ohne sich die Finger zu verbrennen. Das kann ein reich verziertes Räucherfaß an einer Kette sein oder ein alter Kochtopf mit Griff. Das Gefäß wird für den magischen Gebrauch gereinigt indem man es unter fließendem kaltem Wasser entlädt und anschließend entweder über Nacht in Salz legt oder in der Erde vergräbt. Danach wird es rituell für die neue Aufgabe geweiht und natürlich nicht mehr für profane Dinge benutzt.
Auch das weitere Zubehör wie eine Zange, mit der man die glühende Kohle handeln kann, ein kleiner Löffel zum Auflegen der Räucherstoffe und ggf. ein Fächer oder eine Feder zum verteilen des Rauches, sollte vorab genauso gereinigt und geweiht werden.
Das Räuchergefäß sollte mit einer mindestens 5 cm hohen Schicht Sand gefüllt werden. Der Sand nimmt die Hitze der Kohle auf und verhindert unschöne Brandflecken auf den Unterlagen auf denen man das Räuchergefäß abstellt. Außerdem kann der Sand zum Löschen der Räucherkohle verwendet werden. Puristen nehmen Meeressand, den sie selbst an einem für sie bedeutenden Küstenabschnitt gesammelt haben. Je nach magischer Absicht können auch andere Erden Verwendung finden. Für einen juristisch ausgerichteten Zauber kann man vor dem Amtsgericht etwas Erde sammeln, für einen Liebeszauber vor dem Haus der Angebeteten. Auch Friedhofserde kann vielfältig eingesetzt werden. Wichtig ist nur, daß die Erde trocken ist und keine brennbaren Bestandteile enthält. Man sollte sie dann zerkrümeln, bis sie so fein wie Sand ist. Pragmatiker holen ihren Sand beim Baumarkt oder in der Tierhandlung (Vogelsand).
Selbstzündende Kohletabletten mit einer Vertiefung für die Räuchersubstanzen sind am praktikabelsten. Allerdings enthalten sie Schwefel, Kaliumnitrat, Magnesiumsulfat oder Salpeterpulver. Dadurch lassen sie sich einfach mit einem Feuerzeug oder Streichholz anzünden. Der Geruch dabei hat aber im Ritual nichts zu suchen und ist auch nicht unbedingt gesundheitsförderlich. Deshalb sollten sie möglichst draußen angezündet werden und erst hereingeholt werden, wenn die Kohle durchgeglüht ist. Dann haben sie wenig Eigengeruch und brennen je nach Größe 30 bis 90 Minuten.
Naturholzkohle ohne Zusatzstoffe kann nicht mit dem Feuerzeug angezündet werden. Man braucht einen Gasbrenner wie zum Flambieren von Creme Brûlée oder einen speziellen Kohleanzünder. Man kann auch eine Kerze nehmen, wenn man genügend Geduld hat die Kohle 10 Minuten darüber zu halten, bis sie durchgeglüht ist. Die Brenndauer von Naturkohle ist etwas länger (je nach Größe 90 – 120 Minuten) und sie hat keinen Eigengeruch.
Wenn Geld keine Rolle spielt, kann man sich japanische Räucherkohle gönnen. Sonst hat man die Wahl zwischen Kohle aus Kokosschalen, Bambus, Oliven-, Orangenbaum-, Zitronenbaum- oder Apfelbaumkohle. Grillkohle aus dem Baumarkt ist ungeeignet.
Auch die Kohle wird vor der Verwendung über Nacht in Salz gelegt um sie von allen anhaftenden Fremdenergien zu befreien und anschließend rituell geweiht. Wenn man die Kohle unterschiedlich verwenden möchte, sollte man sie einzeln vor dem jeweiligen Ritual weihen und nicht die ganze Rolle auf einmal.
Damit wären dann die Vorbereitungen abgeschlossen und wir könnten losräuchern. Im nächsten Blogeintrag geht es genau damit weiter.
Wünsche Euch Allen eine schöne Sonnwendfeier.
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